Zwei Tage Zeit Festival für improvisierte Musik

 
       
   
 


Samstag, 13. Januar 2024 21.45


Regen
Mannus Franken & Joris Ivens (NL 1929, 13 min, HD)

Portrait of a Young Man in Three Movements
Henwar Rodakiewicz (USA 1931, 53 min, HD)

IOIC Improrivsers Orchestra 2022 Stummfilmvertonung
Dorothea Schürch (voc), Hans Koch (bcl, ss), Paul Hubweber (pos), Anouck Genthon (vl), Violeta Garcia (vcl), Flo Stoffner (g), Marina Mello Andrade (harp), John Edwards (b), Katharina Ernst (dr, perc) & Peter Conradin Zumthor (dr, perc)

 

Don’t Say the Same Thing Twice

Titelkarten erklären, dass das, was ein Mensch mag und die Art, wie er es mag, seinen Charakter offenbart. Es gibt lange Blicke auf Formen und Rhythmen. Der Film beginnt und endet mit dem Meer: die einlaufende Flut, kleine Brecher, die an einem Strand auflaufen. Im ersten Satz tauchen Felsen auf, Licht und Dunkelheit spielen auf dem Wasser. Rodakiewicz’ Film ist eine fortwährende Meditation über das Medium selbst und ein frühes Beispiel eines absoluten Filmes jenseits des Atlantiks, nachdem das Genre des Cinéma pur diesseits des Atlantiks Ende der 1920er zu stagnieren begann. Als Vorfilm zeigen wir den Film «Regen» des holländischen Regisseurs Joris Ivens, ein Film, der nicht zuletzt durch seine Behandlung in Adornos Werk zur Filmmusik grosse Beachtung gefunden hat. 

Dezidiertes Ziel des absoluten Filmes ist es, eine neue Filmsprache zu finden, nämlich eine dem Medium Film eigene. Nicht am Theater oder an der narrativen Literatur soll sich der Film orientieren, sondern am ehesten noch an der Poesie und Musik. Letzteres führt zu einem gespaltenen Verhältnis zur Frage der musikalischen Begleitung. Ursprünglich hatte Rodakiewicz erwogen, den Film zu vertonen, dann aber beschlossen, dass eine musikalische Begleitung nur das Gleiche zweimal sagen würde. In diesem Sinne lässt sich die Aufgabe des IOIC Improvisers Orchestra als Aufforderung des Regisseurs formulieren: Don’t say the same thing twice!