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Als Residence-Artist 2014 im Tanzhaus Zürich lud der Tänzer Hideto Heshiki zu mehreren Terminen Tänzer und Musiker ein, um mit ihnen zu arbeiten und Performances zu entwickeln. Bei einer dieser Gelegenheiten trafen neben Heshiki der Tänzer Michael Schumacher, die Geigerin und Bratschistin Mary Oliver, der Geiger Harald Kimmig und die Licht-Designerin Fiona Zolg aufeinander. Diese für die Beteiligten und Publikum gleichermaßen gelungene Begegnung wird jetzt beim kommenden ‚Zwei Tage Zeit’ fortgesetzt.
Man kann sich auf eine Improvisation freuen, bei der mehr als Tanz, Musik und Licht auf einander treffen: fünf erfahrene Improvisatoren spielen mit virtuos Raum, Klang und Bewegung und lassen so in den dichtesten Momenten die Grenzen zwischen den Genres vergessen. |
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Hideto Heshiki, geboren und aufgewachsen in Okinawa (Japan),
lebt und arbeitet seit 1999 in der Schweiz und Europa. Er interessiert sich ungebrochen für Tanz/Bewegung und deren Verbindung mit Dialog und Musik. Zentral ist für ihn nicht allein eine intellektuelle Auseinandersetzung mit einem Thema, sondern auch das Erforschen der Umsetzung in eine Körperlichkeit, des „Tuns“, der physischen Vorgänge und der Live-Momente auf der Bühne. 2009 gründete er seine eigene Compagnie serioushobbys und arbeitet seither konstant mit Live-Musikern zusammen. Neben Arbeiten in Galerien, Kunsthallen und Museen waren von ihm u. a. die Produktionen «Lost Dog» für drei Tänzer, drei Musiker und einen Maler (Theaterhaus Gessnerallee 2005), «streamextreme» mit 11 TänzerInnen und 3 Live-Musikern (Tanzhaus Zürich 2007), «Stereo – The Madness of Lenient Continuity», das mit dem Pianisten Nik Bärtsch entstanden ist (Theaterhaus Gessnerallee 2007), «Serpens» (Theaterhaus Gessnerallee 2009), «KOKUU» (Theaterhaus Gessnerallee 2010), «Vanishing» (Theaterhaus Gessnerallee 2011) und «Tale of a Honeybee» (Tanzhaus Zürich 2012) in Zürich zu sehen. 2013 war er Artist in Residenz im Tanzhaus Zürich.
Harald Kimmig ist improvisierender Geiger und Performancekünstler. Er erhielt eine klassische Ausbildung und ergänzte seine Studien bei David Baker, Muneer B.Fenell, John Tchicai und Cecil Taylor. Er gibt Solokonzerte, war Co-Leader der Groß-Formation ‘The F Orkestra’, die neben Solisten wie Buddy Collette, Peter Kowald, Steve Lacy u.a. zahlreiche Musikperformances präsentierte. Aus der Zusammenarbeit mit Cecil Taylor gingen die beiden CDs ‘LegbaCrossing’ und ‘Corona: Looking’ hervor. Aktuell ist er vor allem mit der Formation Kimmig-Studer-Zimmerlin erfolgreich unterwegs. Aus der Zusammenarbeit mit TänzerInnen / ChoreographInnen entstanden Performances wie ‘Untitled Memories Gate 7 und ‘Himmel und Erde’(mit Lilo Stahl), ‘The Crocodile’ (mit Anzu Furukawa), ‘Once in a Lifetime’ (mit PrettyUgly Dance Company/Amanda Miller), ‚A VOID’ , ‚Lost Dog’ (beide mit Hideto Heshiki) u.a. Eine Musik-/Bewegungs-Solo Performance mit dem Titel ‚bewegtes schweigen’ entstand im April 2007. Weitere Performances waren ‚tectonics – schicht um schicht’, ‚Auch Paradiese müssen vermessen werden’ (2010),’The Human Factor’(2012). Die neueste Produktion ‚FLOW’ hatte im Feb 2015 Premiere. Als Komponist schreibt Harald Kimmig Musiken für Film und Theater, ebenso wie Streichquartette und Chor- u. Orchesterwerke (‘Der Lauf des Lichtes und der Dunkelheit’ Oratorium, 1999; ‚Aura Christinae 2004; ‚Sei:Stille 2009, Magma 2009, One Island 2012, Hungrig sein im eigenen Haus, 2015 u.a.).
Mary Oliver, ist eine US-amerikanische Geigerin (Violine, Viola, Hardangerfiedel) in den Bereichen Neue Musik, Improvisierte Musik und Avantgarde Jazz. Oliver studierte an der San Francisco State University und am Mills College (Master of Fine Arts) Violine und Viola. 1993 promovierte sie an der University of California, San Diego über Theorie und Praxis der Improvisation, die einen wesentlichen Teil ihrer Konzerttätigkeit ausmacht. Als Solistin spielt sie sowohl komponierte als auch improvisierte Musik. Mary Oliver spielte viele Uraufführungen, u.a. Kompositionen von Richard Barrett, John Cage, Chaya Czernowin, Morton Feldman, Brian Ferneyhough, Liza Lim, George Lewis und Richard Teitelbaum. Oliver ist Mitglied des 'Nieuw Ensemble, von SONOR und KIVA, aber auch des ICP-Orchestra. Sie trat u.a. zusammen mit Ab Baars, Sean Bergin, Tobias Delius, Ig Henneman, Tristan Honsinger, Achim Kaufmann, Joëlle Léandre, Thomas Lehn, George Lewis, Misha Mengelberg, Phil Minton, Michael Moore und Evan Parker auf. Sie erhielt Einladungen zu Festivals in aller Welt wie dem North American New Music Festival, dem Xenakis Festival in Buffalo, den Darmstädter Ferienkursen, den Donaueschinger Musiktagen oder der Ars Electronica (Linz). Mary Oliver lebt in Amsterdam, wo sie Professorin an der Hogeschool voor de Kunsten und musikalische Leiterin der Magpie Music Dance Company ist.
Michael Schumacher ist Choreograf, Tänzer und Lehrer. In Idaho/USA geboren, erhielt er seine Ausbildung an der New Yorker Juilliard School. Er war Mitglied bei mehreren wegweisenden Kompanien, darunter dem Ballett Frankfurt, Twyla Tharp Dance, Ballett Feld, Pretty Ugly Dance Company und Magpie Music Dance Company. Als Choreograf hat er mit Tänzern des Ballett Frankfurt, Dutch National Ballet, Nederlands Dans Theater III, Jiri Kylian und Sabine Kupferberg gearbeitet. 2008 wurde er mit dem «Gouden Zwaan» und dem Jiri-Kilian-Ring ausgezeichnet. Michael Schumacher entwickelte einen eigenen Ansatz zur Improvisation und gibt weltweit Workshops zu Bewegungsanalyse und Improvisation. Derzeit lebt Michael Schumacher in Amsterdam.
Fiona Zolg (Licht)(*1978), geprüfte Meisterin der Veranstaltungstechnik/ Fachrichtung Beleuchtung, (IHK Hamburg). Nach ihrer Wirtschaftsmatura betätigte sie sich im Bereich Regieassistenz und Bewegungsarbeit. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten entdeckte sie ihr Interesse für Licht. Seit 1999 arbeitet sie als freischaffende Lichtdesignerin in der Schweizer Tanz- und Theaterszene u.a. für und mit Kumpane, cie anna tenta, öfföff, suomi spat, hermesdance, Theater Hora, glassstone productions, bühnentiger, stylize oder cie Jenni Arne, 2009 Mitbegründerin der cie serioushobbys. |
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