Zwei Tage Zeit Festival für improvisierte Musik |
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Freitag, 20. Januar 2012 20.45 Uhr magma eine audio-visuelle Live.Installation von Strøm Gaudenz Badrutt, Synthesizer, Electronics Christian Müller, Bassklarinette, Electronics |
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Aus dem Dunkel ein Ton und dann etwas Licht und damit ein Bild und also ein Raum – ein Anfang ist es nicht. Denn alles ist schon da: die Schwerkraft ist längst ins Werk gesetzt und auch die Bewegung, das Vorher, das Nachher, die Zeit; es gibt ein Unten und ein Oben und damit ein Darunter und ein Dahinter. Und dort nun liegt das Eigentliche – dieses Weltsurren, dessen Ursprung verdeckt bleibt und über das sich weit vorne eine Oberfläche spannt, eine Aussenhaut aus Wasser und Schlamm. Sie ist nicht zu durchdringen, sie mag noch so flüssig und fliessend sein und sich bereitwillig aufkrausen, wenn von irgendwo Tropfen aufschlagen; und der Blick gleitet ab und wird zurückgeworfen in einen randlosen, tiefen Himmel. Doch von der Mitte dieser Welt steigt Schall heran und mit ihm ein Abdruck der Kräfte, die dort wirken: Im Zentrum jener Ursuppe stösst ein Gebläse alle Materie an – unter metallischem Surren, wie von einem Turbinenkranz, der verschraubt ist im Dreck des Erdkerns und dessen fortwährendes Drehen bald nur noch einen Ton generiert, einen Ton, der sich ewig gleich ist und irgendeinmal nach sich selber greift und sich selber imitiert und schliesslich, da die Nachahmung auch hier nie ganz glücken kann, aus sich selbst heraus einen neuen Ton schafft und endlich neue Töne ohne Ende. Unterdessen treiben oben ruhig die Schollen, noch langsam wegen der grossen Distanz zum Rührwerk im Innern: und es stellt sich dieser Moment der Schönheit, des Fliessens und der Dauer ein, diese vermeintliche Ästhetik des Entstehens in jenem langen Augenblick, da im grossen Schöpfungsvorgang die Erde sich vom Wasser trennt – wenn es denn so wäre. Doch diese Genesis will nicht gelingen und führt nirgends hin; sie ist vielmehr schon abgebrochen worden und schaukelt oben noch ein bisschen, während unten alles schon einem grossen Abfluss zuschiesst. Viel Masse drängt da hinaus, die Drainage dauert, und in der Zwischenzeit werden schon mal – übungshalber und vielleicht als Vorleistung für die nächste Schöpfungsrunde – Tag und Nacht geschaffen, so dass es hier doch noch Abend werden kann bevor diese Welt den Abguss hinunterfährt und alles aus ist. Alles ausser dem Ton: jenem temperierten Heulen, aus dem heraus bereits der nächste Schöpfungsversuch angewuchtet wird. (Simon Eggimann) Als Duo strøm: 2002 Anerkennung “Coup de coeur“ der Musikkommission des Kantons Bern. Herbst 2004 1.Preis des Concours de Reding (Schweizerischer Tonkünstlerverein). Zahlreiche CD-Arbeiten u.a. auf domizil und Unit Records. Verschiedenste Konzerte in der Schweiz und im Ausland (D, Dk, No, Se, NL) u.a. am Taktlos Festival (Bern, 2003 / 2006), an der Expo 02 in Murten und am Norberg Festival (Se). Konzerte und andere Zusammenarbeiten unter anderem mit den Musikern Ernst Thoma, Hans Koch, Martin Schütz, Günter Müller, Norbert Möslang, Burkhard Beins, Clayton Thomas, Diatribes, Urs Leimgruber, Jaques Demierre, Jonas Kocher und Tomas Korber. 2006 Werk- und Forschungssemester auf den Lofoten (Nordnorwegen). Diverse Audiovisuelle Arbeiten u.a. am 107.Tonkünstlerfest (ZH), an der Transmediale09 (Berlin) und an den Bieler Phototagen. Zahlreiche Theaterproduktionen unter der Regie von Barbara David Brüesch u.a. am Staatstheater Dresden, Staatschauspiel Stuttgart, Stadttheater Bern, Schauspielhaus Wien und am Theaterhaus Gessnerallee Zürich. |
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Gaudenz Badrutt (*1972) erhielt seine Ausbildung zum Pianisten an der HMT Bern/Biel und schloss diese mit dem Lehrdiplom bei Gertrud Schneider und dem Konzertdiplom mit Auszeichnung bei Pierre Sublet ab. Wichtige Impulse von C.Brotbeck (Kammermusik), D.Weissberg (Analyse), Klaus Huber und an Meisterkursen bei Fred Frith, G.Schneider/T.Bächli und Claude Helffer (Paris). Ausgezeichnet mit einem Anerkennungspreis der Stiftung Pro Arte und einem Stipendium für professionelles Kulturschaffen des Kantons Graubünden, betätigte sich Gaudenz Badrutt bis 2004 als Pianist im Bereich der zeitgenössischen Klassik und ist heute hauptsächlich als Elektronikmusiker aktiv. |
Christian Müller (*1971): Studium beim Klarinettisten Kurt Weber. Während des Studiums richtungsweisender Unterricht bei Urs Peter Schneider, Conradin Brotbek, Bruno Canino, Sigfrid Palm, Eva Zurbrügg, Erika Radermacher sowie Andreas Stahl. Beteiligung an Kursen mit den Komponisten Klaus Huber, Herni Pousseur und Christian Wolff sowie beim Improvisator Fred Frith. Verschiedene Radioaufnahmen. Betätigung als Klarinettenlehrer und Improvisator (u.a. Konzerte mit Hans Koch, Martin Schütz, Andreas Marti...). Musikalische Installation und Filmvertonung für das Projekt “learning by schrebergarten” im Territoire Imaginaire der Expo02. Initierung und Beteiligung an verschiedensten Konzerten im Umfeld von elektroakustischer Improvisation und Konzeption. |