Zwei Tage Zeit Festival für improvisierte Musik

 
 

Film

 
  Samstag, 21. Januar 2006
22.00 Uhr

Lionel Marchetti,
Elektronik
Yôko Higashi,
Tanz
     
 

Das Projekt der Tänzerin Yôko Higashi mit Lionel Marchetti gliedert sich meistens in zwei Abschnitte.
Im ersten sucht die Tänzerin engen körperlichen Kontakt mit dem Musiker, dringt in sein engstes Arbeitsfeld ein, stört ihn, was eine sehr kompakte, physisch aufgeladene Atmosphäre entstehen lässt.
Im zweiten Teil bewegt sich die Tänzerin unter Berücksichtigung des ganzen Raumes vom Musiker getrennt. Sie spielen mit der gegenseitigen Aufmerksamkeit, jedoch in einer Ästhetik des "Nicht-Handelns", zwischen Konkretem und Abstraktem oszillierend...
Yôko Higashis Tanz ist stark vom japanischen Butô-Tanz beeinflusst, der sich auf einer Linie beinahe martialischer Konzentration bewegt, durchsetzt mit Sprüngen, Schreien und absoluter Unbeweglichkeit.
Lionel Marchetti arbeitet in seiner Musik ausschliesslich mit analogen Mitteln (Rückkoppelungen, Tonbändern, diversen Tonabnehmern, akustische Klangquellen etc.).

 

Yôko Higashi (Tänzerin, Choreografin)
Yôko Higashi debutierte in Tokio, später in Lyon, nachdem sie mit verschiedenen körperlichen Ausdrucksformen experimentiert hatte (Nô-Theater, Butô-Tanz, Commedia del arte und Aïkido). Seither hat sie bei verschiedenen Tanzprojekten mitgewirkt, z.B. mit der Compagnie Shenk und Masaki Iwana.
2002 inizierte sie eine « performance vocale » zusammen mit den Musikern von "Espace Prothèse de Lyon". Letzthin gründetete sie das Duo "Y Zen Rocks" mit dem Gitarristen und Komponisten Takeshi Yoshimura.  In Vorbereitung sind eigene Arbeiten mit dem Musiker Florent Dichampt in Zusammenarbeit mit Lionel Marchetti.
Lionel Marchetti (Elektronik, Lautsprecher)
Lebt in Frankreich. Ursprünglich Autodidakt, entdeckte er durch Xavier Garcia die Musique concrète. Er ist als Komponist und Improvisator in den Bereichen Musique concrète, Elektronische Musik und Radiokunst tätig - seit 1993 auch in der "Groupe de recherches musicales" in Paris - und benutzt dabei präparierte Mikrophone und Lautsprecher. (Er spielte mit Jérôme Noetinger, Sophie Agnel, Pascal Battus, Olivier Capparos, Keith Rowe, Michel Doneda, Fabrice Charles, Mathieu Verchowski, Otomo Yoshiide, Seiji Murayama, Domenico Sciano, Emmanuel Petit...)
Seit 1992 organisiert er zusammen mit Olivier Capparos für France Culture regelmässig Workshops, die sich auf Radio und dessen Produktion konzentrieren. Gleichzeitig schreibt er Gedichte und entwickelt theoretische Gedanken zur Musique concrète und die Kunst der Lautsprecher.